Frühsommer 2024
Logbuch
Zürich -Tallinn, Samstag, 8. Juni 2024
Unser Flug geht erst um 19:00 Uhr am Abend mit Zwischenlandung in Riga. Da der Flugplan angepasst wurde klappt auch da der Umstieg, wir hätten 3/4 Stunden Zeit. Am Ende dauert es dann aber doch noch eine halbe Ewigkeit, wir starten erst nach 01:00 Uhr, sind dann aber schon nach 35 Minuten in Tallinn. Das Taxi bringt uns zum Hafen, wo uns Nashira am gewohnten Steg erwartet.
Tallinn, Sonntag, 9. Juni 2024
Erst wird Nashira inspiziert. Ist alles so erledigt wie wir das erwarteten? Das Heck sieht ganz ordentlich aus, das Aluminium vom Bugspriet glänzt unter dem Klarlack. Das war ja wohl nicht die beste Idee. Cornelia stellt fest, dass die Optik mit dem nicht mehr weissen Bugspriet nicht mehr so optimal ist. Dem kann Beat durchaus zustimmen. Die Frage, wie wir jetzt Nashira am Bug beschriften haben wir bis am Ende der Ferien noch nicht gelöst. Die Schadstellen auf der Oberseite sind repariert, man sieht den Anstrich, ist aber ganz ok.
Wir stellen fest, dass es den kleinen Laden am Hafen nicht mehr gibt. Nichts mit Brötli und Kaffee… wir suchen uns ein paar Elektroroller zusammen, von denen hat es auch fast keine mehr auf dem Gelände, und fahren zum Supermarkt. Da gibt es Kaffee und etwas Süsses bei einer ziemlich mürrischen Verkäuferin. Der Kaffee und das Gebäck ist trotzdem ein Genuss. Wir kaufen das Nötigste ein, fahren zurück und beginnen mit ersten Installationen.
Tallinn, Montag, 10. Juni 2024
Wir haben einen Termin um unsere Schwimmwesten auf Vordermann zu bringen. Beat hat die Idee mit einem Fahrzeug von Bolt zu der Firma und dann zum Einkaufen zu fahren. Gesagt getan. Das Fahrzeug steht auf einem Gelände etwas oberhalb des Hafens, so ergattert Beat einen e-Roller und fährt dorthin. Nach Anmeldung öffnen sich die Türen via Handy und los geht die Fahrt. Den e-Roller lasse ich da stehend, nicht wissend, dass ich ausserhalb der bewilligten Zone bin und deshalb 10 Euro Busse bezahlen muss.Anfangs waren wir noch unsicher, wo wir denn das Fahrzeug zurückgeben müssen, doch es stellt sich heraus, dass man es im ganzen Stadtbereich abstellen und die Fahrt beenden kann. Fürs erste haben wir mal für 2 Stunden gemietet.. Da gibt es verschiedene Optionen mit Zeit und Kilometer oder Zielpauschalen.Wir bringen also die Schwimmwesten zum Service und erneuern da gleich auch die ganze Pyrotechnik. Dann geht es ins Rocca zum Einkaufen und wieder zurück zum Hafen, wo wir uns weiter ans Installieren machen. Wichtig ist die beiden defekten Bilgenpumpen zu ersetzen, aber natürlich auch alle Seile vorzubereiten, die Unterkunft für Marliese einzurichten und alle Geräte mit Batterien in Betrieb zu nehmen.
Tallinn, Dienstag, 11. Juni 2024
Wir sind den ganzen Tag am Aufräumen, herrichten. Kurz vor 15:00 Uhr organisiert Beat sich wieder ein Auto um die Schwimmwesten abzuholen. Inzwischen hatten wir auch geklärt, ob die Firma auch den längst überfälligen Service für die Rettungsinsel durchführt. Frühere Abklärungen hatten ja ergeben, dass die nächste Plastimo-Servicestelle in Schweden ist und wir hätten letztes Jahr unseren Turn darauf abgestimmt, dass wir möglichst direkt nach Schweden kommen. Aufgrund damaliger Umstände sind wir dann ja gar nicht von Tallinn weg gekommen. Das erübrigt sich jetzt und gibt uns neue Freiheiten. Die Rettungsinsel kommt mit. Nach einem kurzen Einkauf im Rocca ist Beat schon nach gut einer Stunde zum Kaffee wieder zurück, bevor es weiter mit den Vorbereitungsarbeiten geht. Eigentlich ganz gemütlich. Am Abend ist alles bereit für den Empfang von Marlise. Mit schlafen ist noch nichts, denn wir müssen ja um 01:00 Uhr am Flughafen sein.
Tallinn, Mittwoch, 12. Juni 2024
Kurz nach Mitternacht reservieren wir uns wieder ein Auto um Marlise vom Flughafen abzuholen. Das klappt alles tadellos, ausser, dass wir am Flughafen fast nicht mehr aus dem Parking kommen, weil wir das Ausfahrtticket am Automaten nicht bezahlen können. Ein kurzes Telefon und siehe da, die Schranke geht auf.Wir stehen nicht zu spät auf, da wir mit Marlise nach Tallinn wollen. Kurz nach dem Mittag nehmen wir uns wieder, bei eher unfreundlichem und regnerischem Wetter, einen Bolt-Wagen und fahren erst mal zum "Maarjamäe memoriaal", einer Gedenkstätte der Opfer des Kommunismus. Der Obelisk im älteren Teil von 1960 mit dem Gedenkplatz aus der Sowjetzeit von 1975 sowie dem neuen, angegliederten Denkmal der Opfer des Kommunismus in Estland von 1940 - 1991 aus dem Jahr 2018.Bei Wind und Wetter staksen wir dann Richtung Tallin zum nahen Filmmuseum und zur Sammlung sowjetischer Denkmäler. Nach dem bewegenden und eindrucksvollen Rundgang wärmen wir uns im nahen Restaurant in der Burg Maarjamäe bei einem späten Mittagessen auf,Zu fuss geht es weiter stadtwärts zu den Tallinn Musical Festival Grounds. Obwohl Cornelia und ich nun schon zum zweiten Mal da sind, es ist nach wie vor beeindruckend und auch Marlise ist begeistert.Danach holen wir uns wieder ein Auto, diesmal steht er nicht gerade um die Ecke, aber nach einem kurzen Fussmarsch finden wir auch diesen Wagen und fahren zurück zum Schiff zum Essen und verarbeiten des gesehenen.
Tallinn, Donnerstag, 13. Juni 2024
kurz nach dem Mittag holen Marlise und Beat die Rettungsinsel bei Harbour Enterprise und fahren nochmals kurz zum Einkaufen und zurück zum Hafen. Danach geht es, für einmal mit dem Bus, nach Tallinn für einen Stadtrundgang mit Verpflegung im alten Hafenviertel, was inzwischen schon recht touristisch daher kommt. Weiter flanieren wir zum alten Museumshafen mit dem Fliegermuseum und den Iglu-Saunas. Wir geniessen ein feines Nachtessen im Hafen und fahren dann mit Boltwagen zurück nach Kakumae. Kurz vor Mitternacht spazieren wir einmal zur Hafenmole und zurück. Die Stimmung mit dem blauen Licht ist imposant.
Tallinn - Lohusalu, Freitag, 14. Juni 2024
Der Wetterbericht ist nicht berauschend, es ist bewölkt, hat fast keinen Wind, 4Kn, Böen bis 11 Kn ab 17:00. Trotzdem entschliessen wir uns Kakumae, nach all den Jahren mit Covid, Reparaturen und Todesfällen, hinter uns zu lassen. Etwas wehmütig verabschieden wir uns und verlassen nach dem Mittagessen den Hafen in Richtung Lohusalu. Cornelia und Beat kennen die Strecke und wir freuen uns auf die Sauna nach der Ankunft. Es ist eine erste Testfahrt und wir hätten noch gut Möglichkeiten umzudrehen oder auch zurück zu kommen. Zwei Drittel der Strecke fahren wir unter Motor, den Rest geniessen wir aber langsam gleitend unter Segel. Offensichtlich waren wir so beschäftigt und haben die Fahrt so genossen, dass es dazu keine Fotos gibt. Wie angekündigt entspannen wir uns in der Sauna, Männlein und Weiblein sind hier getrennt, doch wir treffen uns als hätten wir das vereinbart, draussen zum Abkühlen. Leider ist das Restaurant im Hafen geschlossen, so kochen wir uns etwas auf dem Schiff.
Lohusalu, Samstag, 15. Juni 2024
Heute gibt es Fotos :-). Wir packen uns ein paar Fahrräder und radeln zum Arvo Pärt Zentrum. Nach ausgiebiger und intensiver Besichtigung radeln wir weiter nach Laulasmaa, besorgen uns ein paar Sachen im Einkaufszentrum und geniessen Kaffee und Kuchen im Strandhotel. Nach kurzem Spaziergang zum Strand fahren wir zurück und leisten uns nochmals einen Saunagang.
Lohusalu - Ekenäs, Sonntag, 16. Juni 2024
genug mit Sight Seeing... wir haben einiges los, wir wollen nach Finnland. Kurz nach 10:00 Uhr legen wir ab und setzten bald schon den Parasailor bei 12 Knoten Wind. Leider ist nach 7.5 sm schluss, denn der Wind bvricht zusammen und wir müssen unter Motor weiter. Schade. Kurz vor 15:00 Uhr sind wir schon auf der Höhe des Lauchtturmes von Jusarö und kommen 17:00 Uhr in Eknäs, unserem Ziel an. Wir wissen erst nicht so recht wo anlegen, es scheint einerseits ziemlich untief und anderseits hat es eigentlich keinen Platz für grössere Boote. Schliesslich finden dann aber Platz am äussersten Pier in der Nähe vom markanten Restaurant. Die Suche geht weiter. Wo müssen wir uns anmelden? Wir tappen uns vorwärts und finden die Lösung im Restaurant "Baywatch Satamaterassi". Die scheinen sich zwar auch nicht so auszukennen, wir kriegen aber die Codes für die Toiletten. Zurück auf die Toiletten, etwas ungeöhnlich eingebaut in einem art Lagerhaus, aber ordentlich und sauber, fein machen für den "Ausgang" und zurück ins Dorf. Schliesslich essen wir im Baywatch und geniessen die Abendstimmung.
Ekenäs, Montag, 17. Juni 2024
Kaum sind wir auf dem Spaziergang durch Ekenäs beginnt es auch heftig zu regnen. Wir verziehen uns im ehemaligen Spritzenhaus am Hauptplatz wo wir eine nette Begegnung mit der Verkäuferin und, vermutlich, ihrem Partner, haben. Sie erzählt, dass sie früher auf Kreuzfahrtschiffen gearbeitet habe und jetzt den kleinen Laden mit in der Stadt erstelltem Handwerk führt. Nachdem sie uns einen Regenschutz organisiert haben geht es weiter durch den Ort mit den vielen, farbigen, noch originalen, Holzhäusern, die gerade sehr gut mit der aktuellen Flora harmonieren. Imposant ist auch der Kontrast zur modernen Architektur vom "Chappe", dem Museum für moderne Kunst. Verdienten Kaffee mit Kuchen gibt es dann im Garten vom "Café Gamla Stan", Erwähnenswert, ausser dem feinen Kuchen, ist das speziell kleine, platzoptimierte WC. Viel kleiner geht es nicht.
Ekenäs - Hanko, Dienstag, 18. Juni 2024
Wir verlassen Ekenäs nach dem Frühstück in Richtung Hanko kurz nach 10:00 Uhr unter Motor. Das wird sich den ganzen Tag nie ändern, denn wir haben auch heute den Wind immer auf die Nase. In Hanko angekommen entschliessen wir uns zu einem frühen Nachtessen im Restaurant auf der äussern Klippe beim Hafen, dann gibt es einen Spaziergang durch den Ort, anschliessend einen Saunagang und, nach dem üblichen Telefonat mit Hedi am Dienstag, wie bisher jeden Abend, gute Gespräche über jene Themen. Wie bisher meist sind wir erst gut nach Mitternacht in der Koje.
Hanko-Ankerbucht Judasholm, Mittwoch, 19. Juni 2024
Es haben alle gut geschlafen, es ist diesig, windstill und kühl. Nach dem Frühstück legen wir 11:30 entspannt ab, haben dann aber bei der Hafenausfahrt kurz eine Aufregung wegen dem Nordquadranten, den Beat schon 2019 auf der falschen Seite erwischt hatte. Jetzt hat es zwar da eine Anlegestelle, aber auch eine neue Boje, die noch nicht in den Plänen eingetragen ist. Es geht aber alles gut, wir verlassen den Hafen unter Motor mit doch einigen anderen Booten, die sich in gleicher Richtung auf machen. Den Wind haben wir voll auf die Nase. Mehr und mehr hellt es auf, wir schippern auf der Hauptstrasse in Richtung Turku. Nach mehreren Abbiegungen haben wir dann den Wind von Backbord, ziehen das Gross hoch und lassen die Genua heraus. So kommen wir zu einem angenehmen Segeltag bis zu der Bucht, wo wir 2019 auch schon übernachtet hatten. Hier Ankern wir, geniessen die Stille, das wunderbare Panorama und die Tiere, die wir überall entdecken. Zum Znacht gibt es Spaghetti und Ratatuile von Cornelia. Wir sitzen lange draussen und geniessen die Stille, bis es dann um 22:00 Uhr doch zu kalt wird. Beim Schreiben und lesen drinnen dreht sich Nashira mehrmals im Kreis und wir hören, wie die Kette auf dem Fels rutscht. Wir sind uns einig, dass das gut geht, solange es nicht mehr windet.
Ankerplatz Judasholm - Turku. Donnerstag, 20. Juni 2024
Beat wagt ein Bad im gut 18° warmem Wasser.. cool .., dann verlassen wir den idyllischen Ankerplatz in Richtung Turku. Leider ist heute nichts mit Segeln, wir haben den Wind den ganzen Tag auf die Nase. So geht es Meile um Meile unter Motor durch die vielfältigen Schären mit überall versteckten, oder auch sehr präsenten, Sommerhäusern. Von dem bevorstehenden Feiertag merken wir aber nicht viel, es ist eigentlich sehr ruhig und friedlich. In Turku schippern wir erst bis zur Brücke hoch, suchen uns einen Liegeplatz, entscheiden uns, neben dem Schweizer Boot Odin von Vreni und Peter Schmid zu liegen und zwängen uns da durch die etwas zu engen Dalben. Neben hellblauen Streifen an Nashira gibt es keinen Schaden. Nachtessen gibt es bei Sergio etwas Flussaufwärts.
Turku, Mitsommernacht, Freitag, 21. Juni 2024
Nach dem Frühstück schlendern wir auf Wegen, die sich Marlise ausgedacht hat, durch die Stadt und entdecken einige schöne Spots die wir noch nicht kannten. Leider hat das Lomo, wegen dem Feiertag, zu und beim Handwerkermarkt kommen wir erst an, als er schon zu macht, Trotzdem, ein wundervoller, entspannter Tag in Turku, zum Abschluss ein Glas Wein auf einem Tourischiff, dann gibt es einen Gratin auf Nashira.
Turku - Ankerplatz Patinainen, Samstag, 22. Juni 2024
Am Morgen verabschieden wir uns, beide etwas wehmütig, von Marlise. Für sie sind hier die Ferien zu Ende. Wir machen uns an die Turnplanung und legen dann ab in Richtung Oland. Das Wetter ist gut, das Wasser wird immer wärmer, der Wind bläst uns, wie so oft, auf die Nase, so dass wir nur etwa eine Stunde Segeln. Nach 22 NM Ankern wir in einer Bucht bei Patinainen, das Wasser hat hier 22 Grad, und geniessen den Abend, jetzt zu zweit. Marlise ist inzwischen schon fast zuhause. Beat hat den Duschschlauch der Aussendusche demontiert und festgestellt, dass er gebrochen ist, wir müssen uns nach einem Neuen umsehen.
Ankerplatz Patinainen - Glada Laxen (Bärö), Sonntag, 23. Juni 2024
Nach einem erfrischenden Bad von Beat, dass Wasser hat nur 19.2° statt der erwarteten 22°, und einem Frühstück mit Ei (wichtig, das gab es schon lange nicht mehr ;-)) tuckern wir, nachdem wir die Route gewissenhaft abgesteckt haben, in Richtung Glada Laxen. Für einmal stimmt zwar die Windrichtung plus/minus, doch bis wir den Parasailor richtig oben haben, bricht der Wind zusammen. Schade, doch immerhin haben wir schon etwas mehr Übung mit dem Aufziehen, das nächste Mal klappt es sicher noch besser. So geht es weiter im Zickzack durch die Schären bis wir am Abend in Glada Laxen bei wunderbarer Abendstimmung anlegen. Wir erfahren, dass Hendrick, der ehemalige Wirt, vor zirka 3 Jahren gestorben sei. Der Fisch, nach dem Saunabesuch, ist es trotzdem Wert hier einen Halt einzulegen.
Glada Laxen --> Marienhamn, Montag, 24. Juni 2024
und weiter geht es. Wir legen, bei schönem, jedoch eher kühlen Wetter und mässigem Wind aus NW-W , kurz nach 10:00 Uhr in Glada Laxen in Richtung Mariehamn ab, wo wir kurz vor 18:00 Uhr, mitten durch ein Regattawirrwar, schlussendlich am Aussensteg, anlegen können. Die Fahrt, mal unter Segel, mal unter Motor, eindrucksvoll und spannend, da man immer wieder nach dem Fahrweg Ausschau halten muss, damit man sich zwischen all den kleinen Inseln nicht verfährt. Zudem gibt es bei Osterholmen eine Engestelle, bei der man froh ist, wenn niemand entgegenkommt und vor allem auch gutes Wetter und gute Sicht herrscht.Den Hafen kennen wir nun schon und wissen, was wir wo finden.
Marienhamn - Ankerplatz Lida Österhamn, Dienstag, 25. Juni 2024
Bei fast Windstille fädeln wir uns aus dem Hafen und motoren Richtung offenes Meer wo wir Segel setzen. Ideal am Wind geht es, mit bis zu 8 kn Fahrt, direkt in Richtung Schweden. Das Wetter ist wunderbar, es gibt fast nichts zu tun, Nashira läuft wie auf Schienen. Wir shippern bis zur geplanten Ankerbucht, wir waren schnell unterwegs, das reicht gut. Das Anlegen an die Boie wir zum Desaster, unser super Gerät, Bootshaken HOOK & MOOR, um das Seil um die Bucht der Ankerboie zu führen, geht in die Brüche, Cornelia verletzt sich … am Ende ist alles nicht so schlimm, wir liegen gut und geniessen, trotz dem Äger, den Abend.
Ankerplatz Österhamn - Ankerplatz Angsö, Mittwoch, 26. Juni 2024
Wir sind die letzten die gehen, nehmen Kurs Vaxholm, werden uns aber nochmals eine Bucht suchen. Irgendwie haben wir nicht wirklich Lust die Segel hoch zu ziehen, entweder ist das Fahrwasser zu eng oder der Wind auf die Nase. Am Ziel wagen wir uns in eine Bucht, wohlwissend, dass die Einfahrt eng ist und rechts und links Steine liegen. Die Wassertiefe sollte reichen, doch das Wasser ist trüb und es kommt, wie es kommen muss, wir touchieren Steine, das Schwert steht an. Wir ziehen das Schwert etwas hoch, drehen mit dem Bugstrahler an Ort und fahren gegenüber in ein wunderbare Bucht, noch ganz alleine, und lassen den Anker fallen. Es ist ziemlich eng, ca. 50 m breit, aber windstill und gut geschützt. Nashira hängt an der Ankerkette, dreht sich etwas an Ort… alles gut.
Ankerplatz - Vaxholm, Donnerstag, 27. Juni 2024
Wir geniessen den Morgen vor Anker, Cornelia ist früh auf und hat Biber gesichtet. Beat umrundet vor dem Frühstück das Boot. Kaum zurück, erscheint ein kleines Motorboot mit einem jungen Paar. Sie verkaufen Brötchen und Süssigkeiten. Natürlich lassen wir uns um den Finger wickeln doch .. wie bezahlen? Es funktioniert weder Twint (Bezahlapp der Schweiz) noch haben sie einen Kreditkartenterminal. Letztendlich kratzen wir ein paar Euros zusammen, denn Schwedische Kronen haben wir auch nicht. Das wollen wir für ein anderes Mal ändern.Bald ist das vordere Boot weg. Auch Cornelia überwindet sich nun für ein Bad mit Beat, dann geht es los Richtung Vaxholm, erst mit Wind auf die Nase, später am Wind. Das würde gehen, doch wir haben das Verdeck zu, was uns bei diesem böigen Wind und dem Verkehr etwas unsicher ist. Es wird etwas kompliziert, dann ist auch der Wind schon wieder weg. Kurz vor Vaxholm bretselts wieder auf, wir bleiben unter Motor. Der angedachte Weg, am Ende, kurz vor Vaxholm, wird dann kurz noch einmal spannend. Es wird immer enger und enger, es hat viel Verkehr, vor allem kleine Motorboote .. fast nur Motorboote! Für Beat ist das etwas suspekt, zum Kreuzen bleiben da nur ein paar Meter. Und die Wassertiefe? Bei 2.1 Metern wird es Beat zu ungemütlich, er legt den Rückwärtsgang ein, Cornelia greift zu den Fendern, wir drehen praktisch an Ort und flüchten dahin wo wir her kamen.Kaum haben wir die Felsnase entspannt umrundet steuern wir auf die Hafeneinfahrt von Vaxholm zu. Hier ist der Teufel los. Kursschiffe, Fähren, Sportboote… wie in Italien auf den Strassen früher, ein heilloses Durcheinander. Nach kurzer Besichtigungsrunde und einmal teif Luft holen, rein in den Hafen, den gebuchten Liegeplatz angesteuert, angebunden mit Mooringleine, fertig. Anleger, Spaziergang, Nachtessen im Hafenrestaurant, das Personal ist sehr freundlich. Am Abend Hafenkino, hier läuft es drunter in drüber,
Vaxholm, Freitag, 28. Juni 2024
Gemütliches Ausschlafen, Hafenkino, Demontagen, Ersatzteile messen, Waschen, Einkaufen, Hamburger, Packen, Duschen.
Vaxholm --> Zürich, Samstag, 29. Juni 2024
Ohne Stress packen wir unsere 7 Sachen, vertäuen Nashira mit den alten Seilen und Gummidämpfern noch besser an. Auf dem Weg zur Schiffsstation schauen wir noch beim Bootszubehörhändler vorbei, der uns jedoch die gewünschten Karten nicht reservieren will. Kurz nach 11:00 entern wir das Schiff nach Stockholm. Es ist windig mit heftigen Böen, das Wetter aber schön, nicht gerade lauschig warm.Wir werden in der alten Stadt ausgespuckt, ziehen mit Sack und Pack quer durch die Gamla Stan zur U-Bahn, danach weiter zur C-Station und von da mit dem Arlanda Express zum Flughafen. Alles klappt wie am Schnürchen bis… ja, der Flieger kommt zu spät, wir müssen für da Boarding etwas warten. Dann heisst es einsteigen, der Flugkapitän und die Crew machen Druck sich doch zu beeilen, damit wir das Startfenster einhalten können. Dann der Gau. Der Start wird um 40 Minuten verschoben weil das Wetter in der Schweiz turbulent ist und die Kapazitäten für Landungen beschränkt sind. Es wird ja nicht unbedingt bequemer in den Flugzeugsitzen, doch es gibt schlimmeres. Letztendlich kommen wir gut und ohne Probleme in Zürich an, auch wenn wir uns gefragt haben, warum diesmal so oft auf die Notausrüstung und Notausgänge und das Verhalten im Notfall hingewiesen wurde.