Frühjahr 2018 - Nashira

Nashira
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Frühjahr 2018

Logbuch
22.05.2018
bald gehts los:-). Noch ein letzter Effort, Nachtessen bei Sarah mit Tanja am Mittwoch, Geburtstagsfest in Engelberg am Samstag, packen und dann ab nach Nyborg. Für Beat ist es diesmal entspannter als auch schon, Cornelia hat viel am Hals und beisst sich durch. Wie eigentlich immer, ist am Ende doch nicht alles Erledigt was im Fokus war.
27.05.2018
Es reicht am Morgen noch gut zum Packen, denn geht es auf den Flughafen. Nach einer kleinen Verpflegung und einem Einkauf im Dutyfree geht es auf den Flieger nach Kopenhagen. Trotz ziemlicher Schlepperei, 3 Taschen mit durchschnittlich 25 Kilo und zwei Rucksäcken geht alles gut und wir freuen uns auf das Wiedersehen mit Nashira. Sie steht prominent aber alleine auf dem Trockenplatz, das Unterwasser ist nicht gestrichen :-(, der Schaden im Lack aber repariert :-). Unsere Abdeckplache steht voll mit Wasser. Aber alles OK. Sie hat den Winter gut überstanden. Wir verstauen unsere Sachen, machen einen ersten Putz des Decks und gehen dann auf die Suche nach einem Lokal, wo wir etwas essen könnten. Wir landen im Kaffe Apostrof, wo uns die Bedienung anfänglich nicht gerade sehr freundlich empfängt, wir uns aber letztendlich dennoch finden.
28.05.2018, Nyborg
Wir müssen zügig auf, damit wir vor dem Wassern parat sind. Allan kommt vorbei und wir wechseln gerade noch rechtzeitig die Anoden am Bugstrahler. Dann kommen auch schon die vom Hafen mit dem Wagen um Nashira zum Kran zu bringen. Es gibt eine kurze Diskussion, weil wir die Achterstagen lösen sollten, aber dann geht es los. Bald ist Nashira im Wasser. Wir rmontieren die Stagen wieder und fahren zum Marinecenter, wo Allan bald erscheint und dem Motor einen vorzüglichen Service verabreicht. Wir sind hoch zufrieden und verlegen Nashira an den Steg im Gästehafen. Im Lausegrill gibt es zwischendurch einen Burger bevor wir den Rest des Nachmittages verschlafen. Heute füllen wir nur noch den Wassertank und bringen etwas Ordnung aufs Schiff, bevor wir den ersten Abend im Wasser gemütlich ausklingen lassen.
29.05.2018, Nyborg
Wir machen Nashira segelklar. Zuerstst  muss dass Deck geschruppt werden, das beschäftigt uns gleich über Stunden. Gut dass es schönes warmes Wetter ist. Die Vorsegel sind raschgesetzt, wobei wir realisieren, dass die beiden Rollanlagen dieses Jahr dringend unterhalten werden müssen. Dann gehen wir einkaufen. Nachdem die Vorräte nun nachgefüllt sind, gibt es noch viel an Bord zu montieren. Das Catch and Lift System findet seinen definitiven Platzan der Reling, die Lifline wird eingefädelt. So vergehen rasch Stunden. Um uns herum baden die Jugendlichen der Stadt im Hafenbecken.
30.05.2018, Nyborg
Heute kommt die Aufgabe des Gross setzen dran. Sorgfälltig werden Segellatten und Reffleinen eingezogen. Damit wir die Abdeckung der Seilzüge, welche sich gelöst hat, wieder montieren können, suchen wir Silikonkleber. Bis jetzt kennen wir  in Nyborg nur den Kwikly und den Netto. Beim Bahnhof gibt es noch einen Rema. Vielleicht haben wir dort Glück? Unternehmungslustig machen wir uns bei über 28 Grad auf den Weg. Nach einem grossen Umweg viel weiter als das Brückenhaus, gehen wir in den Rema welcher gut bestückt ist, aber dennoch keinen Kleber hat. Die Verkäuferin schickt uns zum Baumarkt. Wir machen erstaunte Gesichter, denn dass es auch einen Baumarkt hier haben sollte, damit haben wir nicht gerechnet. Rechts, dann links und nochmals rechts ..wir machen uns auf den Weg welcher schliesslich mindestens 2 km lang ist. Aber schlussendlich wurden wir belohnt. Der gutausgerüstete Baumarkt hat alles was unser Herz begehrt. Das erste Mal vermissen wir die Klappräder wirklich! Da heute der letzte Abend ohne Besuch ist, gehen wir zum Nachtessen ein letztes Mal ins Caramba.
31.05.2018, Nyborg
Es ist Fronleichnahm. Cornelia und Beat machen Nashira klar für die Gäste. Das WC-Bäseli findet seinen Platz. Cornelia versucht sich mit Büroarbeit, aber das WLAN ist so schwach, dass das nicht wirklich etwas bringt. Am Nachmittag gelingt es sogar noch den Meteografen beim Navigationstisch einzubauen. Bald kommen Udo und Petra. Die Zeit wird knapp, aber es reicht gerade noch für einen weiteren Einkauf im Baumarkt, bevor C&B mit dem Navi zum Bahnhof eilen. Nach herzlichem Empfang und kurzer Einweisung auf Nashira gibt es Nachtessen in der Destillerie.
01.06.2018, Nyborg - Kerteminde
Es dauert länger bis wir ablegen. Nach obligatem Frühstück müssen wir uns erst für die Fahrt vorbereiten. Irgend etwas passt mit der Lizenz von TimeZero auf dem neuen Rechner von Cornelia nicht. Udo und Beat versuchen dies und das... wir finden den Weg mit der fixen IP-Adresse, aber das mit der Lizenz klappt nicht. Beat setzt ein Mail an TZ ab.
Nach dem Mittag geht es los, Ziel Kerteminde. Beim Setzen vom Gross stellen wir fest, dass die Reffleinen nicht richtig eingezogen sind. Es ist ein ziemliches Durcheinander und wir versuchen das zu richten. Einzig bei den Rutschern bleibt eine Reffleine verhedert, die wir bei gesetztem Segel nicht richten können. Dann gehts unter der Brücke durch, Udo hat uns per Funk angemeldet, und weiter nach Kerteminde, wo wir am späteren Abend im Kanal anlegen.
02.06.2018, Kerteminde
Ein Tag in Kerteminde. Wir stehen nicht so spät auf. geniessen ein ausgiebiges Frühstück und machen uns dann auf Einkaufstour im Schiffszubehörladen. Wir brauchen eine neue Umlenkrolle, eine hat gestern ihren Geist aufgegeben und ein paar andere Dinge.. und bleiben hängen bei den schönen Segelklamotten. Zur Erholung suchen wir dann eine Räucherei.. die macht leider grad zu ... aber im gegenüberliegenden Restaurant gibt es dann doch einen guten Happen geräucherter Fische. Nach einem kurzen Spaziegang durch die Stadt finden wir uns auf Nashira zu Kaffee ein. Beat montiert den letzten Teil zu unserem Rettungssystem, wir reden über dies und das und verköstigen uns schliesslich bei grillierten Süsskartoffeln, Champignons und Lachs. Es wird spät, es kommen noch die letzten Segler der Regatta rund Fünen nach Mitternacht herein, bis letztendlich alle in der Koie sind.
03.06.2018, Kerteminde - Ballen
Wir haben alle tüchtig ausgeschlafen. Nach ausgiebigem Frühstück geht es unter die ausführliche Dusche. Wieder einmal versucht Beat TimeZero, unsere Navigationssoftware, auf dem PC, in Gang zu setzen um die Route einzugeben. Klappt nicht. Beat gibt direkt am Plotter ein. Wir gehen tanken, Petra holt noch kurz etwas beim Bäcker, dann geht es los. Anfangs mit Motor, Wind auf die Nase, dann mit leichtem Wind unter Segel, bis fast nichts mehr geht. Nach einer halben Stunde unter Motor frischt dann der Wind auf und es geht unter Segel gut 2 Stunden zügig in Richtung Ballen. Das gibt uns die Gelegenheit, unter Zuzug vom Segeltrimbuch, die Nashira möglichst gut zu trimmen. Wir lassen sie unter Autopilot laufen und versuchen uns mit dem Traveller, lesen über den Twist der Segel und die Düse zwischen Vor- und Hauptsegel.
Der Hafen ist ziemlich voll und uns bleibt nur an der Aussenmole anzulegen. Leider war das Schwert schon oben und der Wind drückt uns etwas ungebermst an die Mole. Aber alles OK. Schnell ist alles versorgt und wir stossen auf den gelungenen Segeltag an. Brot, Käse und Wurst, mit Wein und Tee, bringen uns wieder auf Vordermann. Später sitzen wir zusammen, jeder liest etwas, Beat schreibt an der Webseite.
04.06.2018, Ballen - Ebeltoft
Das Ablegen in Ballen gerät etwas zum Desaster. Der Wind drückt uns leicht an die Hafenmohle. Es hatte relativ einfach ausgesehen, doch die Kommunikation untereinander war schlecht, das Eindampfen klappte nicht so wie gedacht, Beat war etwas hektisch, das Heck lief zu wenig weg vom Steg, dann Vollgas rückwärts weil, nicht weit hinter Nashira, gab es achtern einen Steg. Durch das heftige Manöver verabschiedte sich ein Teil der vordersten Klampe wie ein Geschoss in Richtung Hafenmole. Ärger! Und gefährlich. Aber es reicht an dem Steg vorbei, Beat zieht Nashira rückwärts weit ins Hafenbecken, damit wir dann vorwärts gut durch die Hafeneinfahrt ins offene Meer können.
Es hat gut Wind. Udo fährt Nashira mit ziemlich Lage und wir müssen erst ins erste, dann auch ins zweite Reff reffen. Ausgerechet als wir das Fahrwasser der grossen Schiffe kreuzen wollen, kommen uns 2 grössere Schiffe ins Gehege und wir sind veranlasst kurz beizudrehen, um diese vorbeiziehen zu lassen. Ein weiter Schlag in die tiefe Bucht und dann entlang der grünen Tonnen bringt uns in den grosszügigen Hafen von Ebeltoft hinein.
Der schöne Segeltag nimmt seinen Abschluss im kleinen aber gemütlichen Fischrestaurant welches für uns seine Öffnungszeiten kurzerhand verlängert.
05.06.2018, Ebeltoft
Da heute Wind gerade auf die Nase angesagt ist, geniessen wir den Tag in Ebeltoft. Das Glasmuseum bietet uns gute Abwechslung und erfreut Beat und Cornelia mit allen Sinnen. Glaskunst in vielen Fazetten wird geboten. Farbige Glasskulpturen welche leuchten wenn sie berührt werden, andere machen Geräusche wenn wir vorbeigehen, wieder andere sind einfach überraschend in ihren Formen und Farben. Auch das Gebäude inspiriert uns sehr. In dieser Zeit erkunden Udo und Petra den denkmalgeschützten Ort welcher im Hochsommer wohl ziemlich überloffen sein soll.
Wieder zurück auf der Nashira sehen wir dem Tauchverein bei seiner Hafenputzaktion zu. Ganze Motorräder und Abfallcontainer kommen zum Vorschein. Beat und Cornelia besorgen noch ein paar sonnenwarme Erdbeeren. Der Verkäufer erzählt uns, dass es bis vor wenigen Wochen hier noch Schnee gehabt hat und dass die Bevölkerung noch gar nicht so richtig auf Sommer eingestellt sei und offensichtlich ihre Boote noch gar nicht im Wasser haben.
06.06.2018, Ebeltoft - Grenaa
Kurz vor Mittag legen wir ab und tuckern unter Motor Richtung Südspitze der Halbinsel bei Øerne. Das Wasser ist seit gestern ziemlich zurück gegangen und die grossen, flachen Stellen ragen wenige Zentimeter aus dem Wasser. Da wird klar, hier kann man sicher nicht schnippeln. Dann haben wir Wind aus Südsüdost der uns bis vor Grenaa schiebt. Anlegen und Festmachen ist unter diesen Bedingungen von Wind und Wetter kein Problem. Der Hafen von Grenaa ist ganz schön, Grenaa selbst ist jedoch einige Kilometer weiter landeinwärts. So geniessen wir den Abend mit einem Spaziergang und "Boatwatching" im Hafen und einem Nachtessen an Deck.
07.06.2018, Grenaa - Anholt
Ein etwas doofer Tag. Die Stimmung unter uns ist angespannt, keiner weiss so recht was er will. Cornelia und Beat entscheiden sich schlussendlich zu einem Besuch im nahem Aquarium, Udo und Petra nehmen sich Zeit für einen Spaziergang.
Um 13:30 legen wir dann doch, trotz Flaute, mit einem missglückten Ablegemanöver, dass uns schlussendlich in die gegenüberliegenden Dalben treibt, in Richtung Anholt ab. Unter Motor geht es stundenlang, entlang dem riesigen Windpark, über den Kattegat, mit Ziel Anholt. Es ist kaum zu glauben, dass diese sonst eher schwierige See sich von einer solch sanften Seite zeigen kann.
Anlegen in Anholt ist für uns neu. Wir müssen eine Heckboje ergattern, das Schiff hinten fest machen und dann, mit Hilfe des Motors so weit nach vorne fahren, bis der Bug am Steg ist und man das Schiff auch vorne belegen kann. Das ist mit Seitenwind nicht ganz einfach, klappt aber im zweiten Versuch ganz gut obwohl auch hier unsere Kommunikation das schwache Glied im Manöver war. Bei Spaghetti und einem Glas Wein resp. Bier und Wasser, geniessen wir die sommerliche Abendstimmung im Hafen.
08.06.2018, Anholt
Es ist richtig Sommer! Das Thermometer steigt auf über 25°. Viele Segler ziehen schon davon, wir geniessen ein ausgiebiges Frühstück an Deck. Der anschliessende Spaziergnag führt uns zum höchstgelegenen Punkt der Insel, 42 m.ü.M. Dann geht es auf der nördlichen Kuppe entlang ins Dorf Anholt, wo wir, oh Wunder, gleich beim ersten und einzigen Restaurant "landen". Wir werden freundlich empfangen und sehr gut verköstigt. Weiter get es dann durchs Dorf auf die Südseite der Insel wo uns der lange Sandstrand zu einem ausgiebeigen Sonnenbad verleitet. Die Abkühlung im Meer ist eine Wohltat. Udo und Petra gehen zurück auf's Schiff.
Es ist wirklich wie in den Sommerferien.. nur hat es wenig Betrieb, es ist ruhig, das Wasser im Hafen ist spiegelglatt, fast unrealistisch. Fotos werden von selbt etwas sureal. Die Farben am Himmel beim Sonnenuntergang sind unbeschreiblich.
09.06.2018, Anholt - Aalborg
Der Wind scheint uns freundlich gesinnt. Wir wollen nach Hals und sollten nicht zu spät weg, damit wir mit dem Windfeld, welches Udo ausgemacht hat, zurück ans Festland kommen. Beat und Cornelia geniessen vor dem Frühstück ein kurzes Bad im Meer. Dann geht es los, 09:40, das Ablegen klappt wie geplant, ohne Stress... auch der Wind ist lange Zeit ganz in Ordung. Wir haben viel Zeit um herauszufinden, wie wir die Segel optimal trimmen können. Backbord voraus sieht es lange nach Gewitter aus, doch die Wolken bleiben da wo sie sind.
Als den Land in Sicht ist, ist es mit dem Wind aus. Unter Motor geht es nach Hals, wo wir uns, nach einigen Diskussionen um den guten Anlegeplatz und das Timing mit der Brückenöffnung, entschliessen nach Aalborg weiter zu fahren. Kurz nach neun legen wir im kurzen und nicht sehr breiten Kanalstück nach der Brücke an. Der lange und interessente Segeltag endet mit einem kleinen Spaziergang durch die Stadt.
10.06.2018, Aalborg - Løgstør
Unerwarteterweise regnet es am Morgen. Nach einigem Hin- und Her gehen wir doch noch Einkaufen und auf einen Toilettengang, da wir ja hier an unserer Anlagestelle in dem Kanal keine Möglichkeiten haben. Letztendlich bleiben wir nanch dem Einkauf im Kvickly in der Containerladen "Boxtown" auf dem Areal der ehemaligen Brauerei in Aalborg bei einem warmen, superfeinen Käsesandwich und einem Becher Bier memoryspielend hängen.
Dann kommt Aufbruchstimmung auf, 15:20 legen wir ab, wir wollen noch bei der Brücke durch, doch als wir ablegen macht sie schon weider zu. Wir stellen uns auf längeres Warten ein aber, oh Wunder, die Eisenbahnbrücke macht extra für uns nochmals auf. Wir motoren den Limfjord hoch, es ist erstmals kühl, windig und hat Gegenstrom. Am späten Abend legen wir in Løgstør an. Den Hafenmeister suchen wir vergebens, Udo und Petra ergattern aber den Zutrittscode für Dusche und Toilette. Ein feines Znacht mit Brot, Käse und Salat und ausgiebeige Gespräche lassen den Tag erst in den frühen Morgenstunden enden.
11.06.2018, Løgstør
Es ist wieder einmal Ausschlafen angesagt. Der Wind hat seit gestern noch mehr aufgedreht, erreicht in Böen so gegen 35 Knoten. Da wir wieder einmal in einem Hafen mit Dusche und Toilette sind, machen sich alle einmal frisch. Das tut gut, wenn auch zuletzt das Wasser nur noch kalt ist.
Leider ist das Museum von Løgstør nicht offen, es ist nicht Saison. So gereicht es zu einem Spaziergang entlang dem Hafen und der Besichtigung der historischen Schiffe, die hier Instand gestellt werden.
Udo und Petra sind schon einmal voraus zum Hafenmeister. Wir sind ziemlich überrascht als wir da ankommen, sie bei einem Glas Schnaps und Bier in der Stube das Hafenmeisters anzutreffen. Auch wir werden zu einer Plauderrunde und einem "Nielsen" eigeladen und erhalten, als Geschenk, die Flagge des Dänischen Segelvereins. Damit dürfen wir künftig an den Dänischen Bojen anlegen! Welche Ehre!
Auf den Tipp des Hafenmeisers landen wir im Restaurant Hos Tetzlaff, wo wir sehr freundlich empfangen werden. Das Mittagessen ist vorzüglich. Beat und Cornelia bunkern noch etwas lokalen Schnaps. Danach geht es zurück auf Nashira, wo es Zeit zum Abhängen gibt.
12.06.2018, Løgstør - Hals
Der Wind hat deutlilch abgenommen. Nach dem Frühstück legen wir ab in Richtung Hals. Nach kurzem Warten vor der ersten Brücke läuft es wie am Schnürchen. Leider einmal mehr unter Motor ziehen wir an Aalborg vorbei. Kurz darauf erreicht uns ein heftiger, gewittriger Schauer. Cornelia und Beat halten auf Deck aus und hangeln sich von Boje zu Boje. Vor Hals hellt es wieder auf und wir legen am Steg gleich hinter der Mole an. Wir erfreuen uns an den vorbeiziehenden Segelbooten der Abendreagatta, die versuchen, praktisch ohne Wind, Meter für Meter durch die enge Hafenausfahrt zu dümpeln.
13.06.2018, Hals - Læsø
Wieder einmal übernimmt Udo das Ruder. Wir hissen gleich nach dem Ablegen die Segel und nutzen den für uns guten Wind in Richtung Læsø, Leider reicht der nicht ganz bis ins Ziel, wir brauchen unterwegs auch mal den Motor. Doch der Wind dreht nochmals auf, so dass das Anlegen in Læsø letztendlich nicht ganz einfach ist. Nach dem Anleger wird die Suche nach einem geeigneten Lokal für das Nachtessen zur Herausforderung, da die meisten Küchen schon geschlossen haben. Einzig im Østerby Badehotel kommen wir unter und werden von Rikke Hynkemejer und Henrik Rasmussen vorzüglich verköstigt.
14.06.2018, Læsø
Wie geplant heisst es abwettern. Der Wind ist am Morgen zwar nicht so stark wie ursprünglich angekündigt, doch am späteren Nachmittag legt er dann tatsächlich noch tüchtig zu, so dass er der Nashira richtig durch die Wanten pfeift. Wir machen mit dem gratis - Bus einen Ausflug nach Vesterø Havn und versuchen da uns etwas über die Geschichte der Insel zu informieren. Die zu einem Kurzentrum umgebaute Kirche überzeugt nicht sonderlich. Die auf der Rückfahrt besuchte Kirche in Byrum mit ihrem langen und eher wenig breiten Kirchenschiff beeindruckt uns mehr. Der Abstecher zu den mit Tang bedeckten Häusern fällt denn buchstäblich ins Wasser, es regnet.
Zurück im Hafen erforschen wir die imposante Slipanlage der noch in Betrieb stehenden Werft.
15.06.2018, Læsø - Göteborg
Auch der letzte Segeltag ist ein Schwachwindtag. Für einmal übernimmt Beat das Ruder und wir ziehen, unter Motor, Richtung Schweden in den Götefjord. Wir haben das erste Mal das Gefühl in für uns wirklich fremde Gewässer einzulaufen. Die felsigen Schären sind Vorbote für die kommenden Segeltörns.
Weit hinten im Fjord, dort wo auch die letzet Nacht angekommenen Boote des Vplvo Ocean Race liegen, befindet sich, zwischen Oper und Lipstick, Lilla Bommen, der Stadthafen Göteborgs. Hier wird Nashira die kommenden 8 Wochen auf uns warten, so ist es jedenfalls angedacht. Etwas überrascht stellen wir dann in der Diskussion mit dem Hafenmeister fest, dass ein Platz reserviert ist, das Bestätigungsmail von gestern aber von einem anderen Hafen stammt und der Platz hier nicht den gemachten Erwartungen entspricht. Nach intensiven Dsikussionen fügen wir uns. Beat manövriert Nashira rückwärts durch die enge Mooringgasse zwischen die dort festgemachten Yachten. Das Ende unseres gemeinsamen Segeltörns mit Udo und Petra, unseren ersten Gästen an Bord, wird mit einem Anleger begossen.
16.06.2018, Göteborg
Jetzt wird aufgeräumt, Vorsegel abgebaut und versorgt, dann geht es auf Entdeckungstour durch Göteborg, einer Stadt mit der Cornelia anfangs etwas Mühe hat. Es gibt keine knutschige Ecke, keinen wohligen Platz. Die Räume zwischen den Häusern sind weit, trotzdem fehlt es an Charme.  Die grossbürgerliche Geste ist eher kühl und hart und auch die viel versprechenden blonden Schwedinen fehlen.  An einer Ecke spielt eine etwas unbeholfene Cheerleadergruppe auf. Auch die alte Markthalle, wo wir mittagessen, mit ihren modernen und gestylten Einbauten lässt keinen Vergleich mit dem pulsierenden Leben in den Markthallen Spaniens zu. Trotzdem, es lebt, die Gassen sind voller Leute, viele Touristen, immer wieder Schweizer. Wir werden trotz Hitze nicht richtig warm und suchen vergeblich den passenden Ort für Kaffee und Kuchen. Es zieht uns zurück zum Hafen, zu Apero und einem guten Nachtessen bei "Provianten Lilla Bommen", der nahen Hafenkneipe gleich bei der Hafenmeisterei.
17.06.2018, Göteburg
ein windiger und regnerischer Tag. Nach dem allgemeinen Frühstücksprozedere übernimmt Cornelia noch kurz die Waschabteilung während wir anderen schon mal über die nahe Brücke auf die andere Seite wechseln, wo die Ankunft der Boote aus dem Volvo Ocean Race von der Hafenregatta erwartet wird. Wir haben Glück und erreichen die Zelte gerade noch bevor es heftigst zu regnen beginnt. Doch das ist schnell vorbei und wir schauen am pier den ankommenden Booten zu. Sie haben noch eine Etappe und dann sind sie am Ziel. Zurück fahren wir mit dem grossen Elektrobus, der immer wieder seine Runden auf die andere Siete das Alc dreht. Udo und Petra packen ihre Sachen und schwups sind wir am Busbahnhof... und schon sind sie weg. Cornelia und ich fahren nochmals zum Volvo Race Zentrum, denken eigentlich, dass wir da noch etwas zwischen die Zähne kriegen, doch hier ist Aufbruchstimmung. Wir besichtigen ein Macup eines der Boote und staunen über den Zeitplan der Crew... 8 Stunden aktiv, 8 Stunden auf Abruf, 8 Stunden Schlaf. Bei Manövern sind alle gefragt. Die Ernährung besteht hauptsächlich aus.. Pillen! Und auf die Toliette geht man am Heck, bei 70 kmh, ausser es ist gerade Sturm. Wir sind uns einig, das ist nichts für uns. Also zurück zu Nashira, ein letztes Nachtessen im Hafen, ein Ausklingen bei einem Glas Wein.
18.06.2018, Göteborg - Zürich
wir müssen früh auf! Wir haben unsere Rettungsinsel und die Rettungswesten zum Service angemeldet. Wir treffen Herrn .. von .. bei der Vorfahrt hinter dem Hafenbüro und, zu unserer Überraschung, er wird die Sachen am Abend wieder bringen. Ein echt toller Service.
Dann, ein letztes Aufräumen, Wasser ablassen, packen.. Mitagessen. 14:30 kommen unsere revidierten Rettungswesten und die Rettungsinsel, dann geht es gegen 15:00 auf den nahen Busbahnhof. 20 Minuten später sind wir am Flughafen und kurz nach 21:30 landen wir nach einem angenehmen Flug in Zürich.
29.05.2023
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