Mai 2023 - Nashira

Nach einem ziemlich feuchten Frühjahr scheint es nun ziemlich schön zu werden. Wir haben aufgrund anstehender Arbeiten die Ferien um eine Woche auf die Wochen 21/22/23 geschoben. Eine Bestellung bei SVB ist nach längerem Verweilen auf dem Zoll nun doch auf Nashira angelangt. Ein zweites Paket hat Beat, da er befürchtet hatte, dass wir das Gewicht des Gepäcks für den Flug strapazieren, schon mal voraus geschickt.

Die Eltern von Cornelia sind in Horgen im Terzianum. Carlo geht es nicht wirklich gut, er möchte sterben, hat sich bei Exit angemeldet, doch das dauert. Er hat inzwischen Medikamente abgsesetzt und harrt der Dinge die da kommen.

Wir haben entchieden trotzdem in die Ferien zu fahren, Cornelia hat sich von ihm veranschiedet und abgemacht, dass man die Beerdigung im schlimmsten Fall verschiebt.

Unser geplantes Ziel ist Riga. Wir möchten endlich weiter. Eigenlich sollten wir mit der Rettungsinsel nach Stockholm in den Service, doch das haben wir für Ende Sommer vorgesehen. Nashira könnte über den Winter in Stockholm bleiben, was einen guten Startpunkt für die Fahrt in den Botnischen Meebusen 2024 gibt.

AirBaltic hat die Flugpläne umgestellt und fliegt neu erst am Abend kurz nach 18:00 Uhr in Richtung Riga. Wir haben zwar zig andere Flüge angsehen, doch letztendlich war dies der günstigste. Ankunft in Tallin ist gut nach Mitternacht. Es ist fast ein Ankommen wie zuhause, nach so langer Zeit in Tallinn. Wir nehmen einen Taxi zum Hafen, Kostenpunkt knapp 25.- €, was für die Strecke ganz ok ist. Der im voraus schon geahnte Supergau trifft dann wirklich ein. Unsere Badges auf den Steg gehen nicht, das Telefon dem Hafenmeister nimmt niemand an. Was tun? In der "Anker"-Bar läuft noch eine Party und Cornelia wagt sich da jemanden zu fragen. Rainer, wie er sich vorstellt, kennt, obwohl er total verladen ist, den Code und oh Wunder, das Tor geht auf. Nashira steht da, für einmal schon im Wasser, und hat die Wintermonate gut überstanden.

Wie es so ist, wir räumen auf, kaufen ein und fixen ein paar Dinge für die wie Ersatzteile organisiert hatten. Die Batterianzeigen laufen wieder.

Das Paket, das noch immer am Zoll hängt, lässt sich nicht auslösen. Die Behörde will Steuern gelten machen, Beat versucht sich zu wehren, wir schalten Martin Tuul vom Hafen ein, es scheint sich etwas zu bewegen... doch am Ende sind wir keinen Schritt weiter.

Am Montag wird es dann eher schwierig. Die Familie von Cornelia informiert, dass Carlo im sterben liegt. Wir hatten lange gezögert den Rückflug von Riga aus zu buchen, haben diesen dann aber am Sonntag gebucht, obwohl wesentlich teurer als in der Woche zuvor. Nach langen Diskussionen entschieden wir dann am Dienstag doch zurück zu fliegen. Eine Umbuchung des Rückfluges von Riga war aber nicht interessant, da der Flug mit Finnair über Helsinki günstiger war.

Auch das Büro beschäftigt uns. Wir haben einige Mails zu beantworten, Sirak ist mit einem Schnitt im Finger ausgefallen ...

Am Mittwoch schlagen wir dann noch das Gross an. Das dauert ziemlich, wir benehmen uns ein bischen wie Anfänger. Immerhin tauschen wir die Gummis und räumen dann alles auf.

Jetzt wird es doch noch hektisch. Wir stehen etwas spät auf, verpassen dann promt den Buss nach Tallinn, rennen dort durch die halbe Stadt weil das für uns gewohnte Tram nicht fährt. Am Ende sind wir knapp eine Stunde vor Abflug am Flughafen und geben das Gepäck ab. Eine Turboprop bringt uns dann in einem kurzen Hupf nach Helsinki wo wir uns verpflegen. Kurz nach 18:00 Uhr landen wir in Zürich.

Cornelia schaft es am 26.05.23 dann tatsächlich noch zu ihrem Vater der gegen Abend dann loslassen kann. So gesehen hat alles gepasst und wir schauen vorwärts auf den nächsten Ferienslot im August, der, so hoffen wir, störungsfrei und etwas länger wird.

Das Paket liegt noch immer am Zoll in Tallinn. Beat hat versucht den Konsul vor Ort einzuschalten, dorch der kann nicht weiter helfen. Für eine Unterstrützung durch die Post fehlt noch eine Rückmeldung, doch kann man sich da nicht wirklich Hoffnung machen.