Sommer 2019 - Nashira

Nashira
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Sommer 2019

Logbuch
10.08.2019 Zürich --> Helsinki
Ein schöner Flug in den Abend bringt uns nach Helsinki ins "Gefängins". Ja, das ehemalige Gefängnis ist zum Hotel umgebaut. Sehr ansprechend und durchaus zu empfehlen. Nur, was denkt wohl ein ehemaliger Insasse?
11.08.2019 - 14.08.2019 Hanko
wir sind am Sonntag am späteren Nachmittag mit dem Zug in Hanko angekommen. Am Montag wollten wir Segel setzen, haben es aber wegen ziemlich Wind auf Dienstag vertagt. Waren dafür einkaufen und haben es ansonsten gemütlich genommen. Dienstag wäre perfekt gewesen um loszusegeln... aber eben, erst Segel setzten dann.. wir haben uns einen Renault TWIZZI gemietet, die Fahrräder waren für die gleichen 2 Stunden teurer, und haben etwas die Gegend erkundet und nochmals eingekauft. Jetzt könnten wir los. Nicht ganz. Die Synchronistion der Routen mit dem Plotter funktioniert nicht. Beat versucht das den ganzen Abend zu richten. Ein Mail an Timezero bestätigt: das geht seit dem neusten Update nicht mehr. Ärger.
Mittwoch, Wecker gestellt, es hat in der Nacht gestürmt und geregnet, geschüttet. Ich hätte nicht mit dem Zelt unterwegs sein wollen. Frühstück.. wir trucksen uns herum wirklich abzulegen. Die Wetterprognosen ändern von Stunde zu Stunde, auch draussen, einmal sonnig, wenn man das nächste Mal hinsieht, Schauer, Wolken, dunkel. Wir bleiben. B eat beschäftigt sich mit Routen, Technik, Cornelia mit Sudoku..  und feinem Essen. Lecker. Am späten Nachmittag noch ein Versuch die festmontierten Blocks der Taue der Vorsegel zu reparieren... die O-Ringe da sind durch. Doch die Blocks lassen sich nicht auseinander nehmen, Da wird nur ein Ersatz helfen. Im Moment aber nicht soooo dringend. Auch das mit dem Plotter. Wir kriegen die Routen über SD Karte drauf, aber nicht wirklich eine Synchronisation. Irgendwann ruft das nach Ersatz. Morgen solls jetz los.. mal sehen, was das Wetter meint
15.08.2019 Hanko - Norrklobbarna
Der Wecker um 7 Uhr... wir drehen uns beide nochmals um. Um 8 Uhr schälen wir uns aus dem Bett. Wollen wir, wollen wir nicht? Es ist windig und zwischendurch schüttet es in Strömen. Nach Frühstück und Dusche klart es auf, wir entscheiden uns zu fahren. Der Wind kommt querab zum Steg, die Fahrgasse nicht sonderlich breit. Wir belegen Nashira auf der Mittelklampe am Ende des kleinen Fingerstegs und ziehen sie mit Motor rückwärts aus der Box. Cornelia fiert vorne den Bug, so dass Nashira sich langsam um den Steg mit dem Heck in den Wind dreht und gleichzeitig nicht dem Nachbarschiff zu nahe kommt. Klappt ganz gut ausser, das Seil vorne ist zu kurz und wir können nicht die ganzen 90° drehen. Also nochmals zurück, ein längeres Tau und voila, es klappt. Tschüss Hanko!
Wir gleiten mit der Genua bei gut 20 Knoten achterlichem Wind gemächlich durch die wunderbare Schärenlandschaft. Es herscht inzwischen herrliches Segelwetter, blauer Himmel mit einigen Schönwetterwolken. Am Ziel wollen wir eigentlich durch eine schmale Engstelle, vielleicht 20 m breit, zu der asugewählten Bucht. Wir rollen die Genua ein, doch dann verlässt uns der Mut bei dem Wind uns da durch zu quetschen. Keine Chance hier zu drehen oder auch nur aufzustoppen. Es geht als um das Inselchen herum und wir kommen von der anderen, offeneren Seite. Alles prefekt. Wir liegen da idyllsch in einer Bucht, umgeben von Fels und Wald. Nach dem obligaten Anleger und einem Kaffee (leider ist Petra nicht da, so gibt es keinen Kuchen :-))wagt Beat noch ein Bad im doch noch 22° warmen Wasser. Herrlich und pudelwohl! So was nennt sich Ferien.  
16.08.2019 Norrklobbarna - Barösund
Es fällt fast ein wenig schwer die schöne Bucht zu verlassen. Trotzdem geht es weiter in Richtung Helsinki. Ein wunderbarer Segeltag durch die Schären. Die Bebauungen auf den Inselchen wird immer dichter, auch der Motorbootverkehr, aber auch die Segler werden mehr. Kaum vorzustellen wie das in der Saison ist, wenn immer Wellen der Motorboote da sind. Es ist jetzt schon bemühend, wenn sie alle 5 - 10 Minuten an einem vorbei brausen und unglaublich viele Tonnen Wasser bewegen. Wir legen in Barösund nach einem kleinen Umweg am Steg an.
17.08.2019 Barösund- Porkkala
Nach kurzem Rundgang auf dem Kleinstmarkt in Barösund, wo ca. 150 Personen leben und die Kabelfähre über den Sund das ganze Jahr in Betrieb ist, nicht zuletzt um im Winter die Überfahrt über den sonst gefrorenen Sund zu ermöglichen, machen wir uns auf in Richtung Porkkala.
Der Hafen in Porkkala ist für Nashira etwas klein. Es herscht zwar gute Stimmung da im Restaurent, aber wir entschliessen uns in der Bucht zu ankern. Der beste Platz ist duch ein Fischernetz versperrt, so bleiben wir nahe dem Ufer, windgeschützt, im vorderen Bereich. Später entdecken wir, dass die Schwäne am Strand vor den Häusern nicht echt sind und offensichtlcih auch das Fischernetzt nur fake ist, Man will schlcht nur verhindern, dasss man da ankert.Ein bischen versändlich aber auch nicht gerade der Empfang mit offenen Armen. Wer war erst da die Bucht oder die Anwohner?

18.08.2019 Porkkala - Helsinki
Beat gönnt sich vor dem Frühstück ein Bad . Herrlich, erfrischend. Die Anwohnerin von nebenan tut es später gleich und steigt splitternackt vom nahen Ponton ins Wasser. Wie war das mit Privatspfähre in der Bucht... Vielleicht reichen da Plastikschwäne und Fischernetzboyen nicht...
Wir fahren los, nochmals ein toller Tag in den Schären, heute schon, erfreulicherweise, mit ziemlich dichtem Segelverkehr. Da ist echt eine ganze Armada unterwegs. Schön.
Der angepeilte Hafen in Helsinki scheint ziemlich voll und vor allem für Nashira zu eng bei dem Wind. Wir tuckern weiter und finden im ältesten Yachtklub NJK Bleckholmen Unterschlupf. Rückwärts anlegen missglückt... da reden zu viele mit.. aber letztendlich liegen wir bugvoran sicher am Steg auf dem Inselchen vor dem Hafen wo auch grosse Fähren anlegen. Alles gar nicht so schlecht, Sauna, Toiletten etc. sind alles im Preis drin und es gibt unter der Woche sogar die Möglichkeit im Klubhaus, als Mitglied, zu essen... für 12 Euro. Was will man mehr:-), praktisch mitten in der Stadt.

19.08.2019 Helsinki
Landausflug in Helsinki. Wir setzen mit der kleinen Fähre über, besichtigen die nahe Markthalle und wollen anschliessend zur Felsenkirche. Wir packen uns e-Roller und werden erst mal auf den grossformatigen Pflastersteinen gehörig durchgerüttelt, landen dann auch noch am falschen Ort, beim botanischen Garten. Wir geben auf und pilgern zu Fuss weiter durch den Garten und Bahnhof in Richtung Ziel, bleiben aber erst mal bei der Bibliothek hängen, die uns von 3 engagierten Mädels, die uns ihre Hilfe anbieten, empfohlen wird.
Die Bibliothek beherbergt neben den üblichen Büchern auch verschiedene Sitzungszimmer, Angebote zum Werken, z.B. 3D-Drucker, Nähmaschinen, Bügelstationen, Foliermaschienen, Bindemaschinen, Plotter mit Palstikfolien und vieles mehr. Da herrscht überall reger Betrieb, vor allem die Sitzungsräume werden stark genutzt. Von der Terrasse aus hat man einen herrlichen Blick auf das Parlamentsgebäude, aber auch auf die Helsinkihalle von Alvar Aalto, die uns eine Besichtigung wert ist. Das Haus ist offen und es stöbern, unübersehbar, diverse Architekten in den heiligen Hallen umher. Es herscht eine andächitge Stimmung. Die Hintergrundmusik tut das ihre dazu.
Nach Kaffe und Kuchen geht es dann weiter zur Felsenkirche. Eher etwas enttäuschend, nicht so gradlinig, viele Kompromisse. Doch nicht genug, es tigern weiter zur Kamppeli Kapelle, ein Andachtsraum mitten auf einem belebten Platz im Zentrum von Helsinki. Schlicht, ruhig, beeindruckend. Leider hat es auch hier, wie zuvor, vieleTouristen die nicht begreifen, dass man hier still sein sollte....
Anschliessend suchen wir uns einen Ort zum Essen und bleiben im Bistro Kämp hängen... gut, freundliche Bedienung, nicht ganz günstig und nichts für "Lastwagenfahrer". Die Fähre, die am Abend alle 20 Minuten bis 01:00 fährt, bringt uns wieder sicher zu Nashira zurück.
20.08.2019
Heute heisst es Umplatzieren. Beim Bezahlen erfahren wir, dass wir hier unser Campingas tauschen können. Das ist super, nachdem wir bisher die Information hatten, dass das in Finland nicht möglich ist, Gasagt getan, rückwärts aus der Box und aus dem Hafen und hoppla, wir bleiben vor der Hafeneinfahrt bei 2.3 m Tiefe hängen. Kein Problem mit Nashira. Kurz den Kiel hochkurbeln und weiter gehts, Auf die Minute sind wir im Hafen von HSK und warten auf die Besprechung mit Timo für den Parasailor. Doch es ist nichts parat. Wir müssen ihm erst helfen seine Lagoon, ein Katmaran, zu verholen, dann sollen wir auch Nashira umparkieren. Dann eine kurze Besichtigung bei uns auf dem Boot, Besprechung was wir alles nachrüsten müssen, zu ihm ins Büro um den Parasailor zu holen.. etwas viel Aufwand nicht wirklich für unser Anliegen. Am späten Nachmittag bleibt dann nicht wirklich Zeit noch etwas sinnvolles zu tun.
21.08.2019
Heute soll unser grosser Tag sein, Ausfahrt mit dem Parasailor. Doch erst gehen wir auf Shoping-Tour. Es hat hier unglaublich viele Läden mit Bootszubehör und entsprechenden Kleidern. Ein richtiges Paradies. Wir besorgen uns das notwendige Zubehör, essen bei Streetfood unglaublich günstig (12 Euro) und a discretion inkl. Kaffee und Süssem. Adnn bereiten wir alles für die grosse Ausfahrt vor. Kurz vor 19:00 ist dann auch Temo, ein Scipper von Timo, da und weist uns ein. Wir fahren unter Motor 20 Minuten hinaus, setzen das Segel und... wouw, es fliegt wirklich. Nicht ganz einfach zu steuern ... ich denke es hat etwas von Kiten... denn Nashira ziehts dahin, wo das Segel hinzieht. Aber es ist ein durchaus erhabenes Gefühl. Leider etwas kurz, Das Wetter scheint zu kippen, es könnte ein Gewitter aufkommen. Wir fahren zurück und geniessen den Abend auf Deck bis nach Mitternacht bei fast mediterraner Stimmung, wenn auch die Temperatur doch recht kühl wird.
22.08.2019
Wir kommen hier nicht weg. Da wir unsere Seile für die Befestigung der Blocks für den Parasailors noch spleissen lassen müssen, bleiben wir noch einen Tag länger im Hafen hängen. Nachdem wir alles organisiert haben fahren wir mit den e-Rollern in windeseile in die Stadt und geniessen da den Tag mit Besichtigung verschiedener Häuser und Kirchen, Kaffee im "Chapter" und einem abschliessenden Nachtesen im "Shelter". Ein wunderschöner Abschluss unseres doch unerwartet langen Aufenthalts in Helsinki
23.08.2019
Das Wetter ist schlecht, etwas viel Wind, am Morgen giesst es aus kübeln, später wird es ganz ordentlich, gegen Abend schlägt es nochmals um. Gut dass wir uns entschieden haben, nochmals einen Tag zu bleiben. Nachdem wir gestern unsere Seile nicht abgeholt hatten und erst noch Bares organisieren müssen um das Spleissen zu beazahlen, wäre es mit Einkauf und allem Drum und dran es eh spät geworden. So geniessen wir nochmals einen Hafentag in Ruhe und Entspannung.
24.08.2019
Und los gehts, ab in Richtung Porkkala um von da den Absprung nach Tallinn so kurz wie möglich zu halten. Anfangs hat es ziemlich böigen Wind , 15 - 20 KN, aus WNW. Wir versuchen zwar zu segeln, mit einem Ref im Gross und der Fock, doch der Winkel ist zu steil und Kreuzen hier fast nicht möglich. Später sind wir eher in Landabdeckung, da het es dann zu wenig, also ist über weite Strecken Motorunterstützung angesagt. Gegen 16:00 Uhr entscheiden wir uns abzubrechen und eine Ankerbucht zu suchen. Auf der Karte haben wir einen idealen Platz gefunden...  doch das sieht so etwas von privat aus, dass wir uns da nicht hin wagen. Also nochmals umkehren und vorsichtig an den nächsten Platz vortasten. Wir wissen ja nicht, ob es hier Steine hat und die Karten sind, ausser in den Hauptfahrwassern, unserer Meinung nach, nicht so zuverlässig. Doch es klappt, wir finden eine schöne Stelle an einem Schilfgürtel, lassen den Anker fallen und geniessen den Abend an Bord.
25.08.2019
Es ist total ruhig, ab und zu Gänse die Schnattern, windstill. Ein Genuss. Trotzdem sind wir beide müde... kommen nicht auf Touren, wollen noch gar nicht weiter. Wir bleiben, geniessen einen Tag mit lesen, versuchen das eine oder andere zu richten, spionieren die Nachbarschaft mit den Feldstechern aus. Gegen Abend konsultieren wir die Wetterberichte... morgen etwas Wind aus westen, Dienstag und Mittwoch nichts. Wenn wir unter Segeln nach Tallinn wollen, dann müssen wir morgen los. Das geht zwar etwas länger als von Pokkala, doch den ganzen Weg mit Motor?
26.08.2019
Etwas wehmütig nehmen wir kurz vor 10 Uhr unsere letzte Etappe dieses Jahr in Angriff. Beim Lichten des Ankers haben wir ein kleines Problem.. er ist so verdreht, dass wir ihn erst mit Hilfe eines zusätzlichen Taus ausdrehen können. Kaum sind wir aus dem engen Fahrwasser auf der offenen See haben wir auch gut Wind aus SW, wie vorgesehen, und es geht zügig und zielstrebig, hart am Wind, entlang der geplanten Route. Gegen 14 Uhr erreichen wir die Fahrstrasse der Berufsschiffahrt. Es hat viel Verkehr, mehr als wir in der Nordsee erlebt hatten. Gerade haben wir 5 Schiffe im Visier, die unseren Kurs kreuzen. Wie kommen wir da durch? Da hilft nur Taktik. Da es heikel ist vor einem der grossen Schiffe durchzufahren machen wir eine Wende, so, dass wir denn möglichst knapp hinter dem ersten Schiff durchkommen. Das selbe Spiel wiederholen wir dann beim Gegenverkehr. Da die Grossen ja mit Abstand hintereinander Fahren sind wir mit 4 mal Wenden schon durch. Gegen 19 Uhr erreichen wir den Hafen Kakumäe in der Nähe von Tallinn und werden dort in unsere grosszügige Box eingewiesen.
Der Hafen macht einen guten Eindruck, ist relativ neu. Vieles, wie die Toiletten und Waschmöglichkeiten sind noch provisorisch. trotzdem, es ist sehr lebendig, Einheimische sind sportlich aktiv, andere schlendern entlang der spannend beleuchteten Mole.

27.08.2019 - 30.09.2019 Havn Karkäeme, Tallinn
wir hätten es ja nicht besser treffen können. Am Dienstag herscht Flaute und es ist ziemlich dicht neblig, am Mittwoch hätten wir für die Überfahrt von Helsinki nach Tallinn den Wind auf die Nase gehabt. So haben wir Zeit in Ruhe die Segel und Taue zu waschen und zu trocknen. Gemütlich, aber ohne Möglichkeit für den angedachten Ausflug nach Tallinn sind wir dann am Freitag pünktlich beim Krn um Nashira auf's Trockene zu bringen. Das dauert etwas länger, doch der Angestellte lässt sich nicht hetzen, fährt die 15 Tonnen mit seinem riesen Gefährt milimetergenau zwischen bereits abgestellte Schiffe und setzt Nashira sauber ausgerichtet auf die Böcke.
Es wird dann doch nach 17 Uhr bis wir letzendlich mit dem Taxi, der erwartete Bus ist nicht erschienen, in die Stadt zum Hotel fahren.Nach dem Willkommensdrunk in unserem Hotelzimmer mit dem riesigen Bett begeben wir uns in die Altstdt und essen gemütlich im "Olde Hansa Restoran" .. . Sehr lecker, vor allem auch das Honigbier!


30.09.2019 Tallinn - Zürich
Gut geschlafen! Nachausgibigem Frühstück machen wir einen Abstecher und den alte Hafen und schreiben da die obligaten Postkarten. Noch gibt es sie. Nocheinmal kommt der vorgesehene Bus nicht, der Angestellte im Hafen hatte uns vorgewarnt. Wir organisieren uns eine Taxi und sind im Nu und günstig direkt am Flughafen. Über Warschau geht es dann zurück nach Zürich. Uns beiden haben dies Ferien sehr gut getan, wir haben uns viel Zeit genommen und bewusst versucht das Fuder nicht zu überladen.

29.05.2023
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